Diese Lichtmaschinen, Bild-Aufnehmer und Bild-Wiedergeber sind immer auch Objekt und als solche in ihren Arrangements sichtbar. Mit spielerischem Vorgehen lotet die Künstlerin die jeweils spezifischen Möglichkeiten ihrer Geräte aus. Schliesslich verdichtet und überlagert sie projizierte Raumsituationen mit dem beiläufig arrangierten Realraum und fotografiert oder filmt diese verdichtete, fokussierte, neue Raumkonstruktion.
Dieses Beobachtungs-Konzentrat in Form eines Videos oder grossformatigen Prints ist immer auch ein Rätsel. Da betrachtet man das Werk, das Abbild einer fokussierten Raumsituation, und fragt sich dabei, was nun abgebildetes Lichtbild und was arrangierter Realraum sei! Eine Steckdose zum Beispiel weist auf einen Realraum hin, insbesondere die scharfe Abbildung des Stromanschlusses müsste diese Vermutung bestätigen. Dem/der aufmerksamen BetrachterIn kann es aufgrund der Indizien gelingen, ein Weber-Bild zu entschlüsseln.
von Karin Bühler, Auszug aus der Laudatio vom 03.11.2010, Förderpreis Stadt St.Gallen