Martina Weber «Stop Motion»

Martina Weber schichtet Bilder über Bilder. Sie projiziert Dias an die Wand, überlagert die Projektion mit dem Testbild eines Beamers, oder filmt die Situation live um simultan den Film an die Wand zu werfen. Gut möglich, dass sie nun die überlagerten Projektionsebenen fotografiert und dieses Foto zum Ausgangspunkt einer neuen Arbeit macht, in der es wieder und wieder mit neuen Bildquellen überlagert wird. Eine künstlerische Arbeit wie das Spiel mit der Babuschka.

Die Medien der Fotografie und Projektion bleiben in ihrer Arbeit durchweg präsent. Das schwarze Zentrum eines Bildes enthüllt sich als Linse, im Horizont gibt sich ein Textbild zu erkennen.

Klar, dass ihre Arbeiten im Roxy ein dichtes Netz aus Verweisen, eine rhizomatische Binnenstruktur über das Roxy legen. Sie finden Teile einzelner Bilder, die an anderen Orten wieder auf Sie zukommen, Sie verfolgen und auf stille Orte begleiten. So konstruiert sie Räume und verändert die Raumwahrnehmung und hinterfragt dabei immer wieder die Möglichkeiten der Bildkonstruktion: „Welche Räume der Handlungsfähigkeit und Ermächtigung, welche Politik hier aktuell oder virtuell gegeben sind, macht ein Denken in Kategorien des Regimes erst möglich. Gleichzeitig bleibt man befangen in einer Hermeneutik des Verdachts. Auf beunruhigende Weise insistiert die Imago  des Situation Room.“ Tom Holert

Martina Weber ist Film- und Videokünstlerin und lebt in St. Gallen. 2010 erhielt sie den Förderpreis ihrer Heimatstadt.

Text: Alan Twitchell, Theater Roxy, Birsfelden, 15. Januar – 4. März 2011, www.theater-roxy.ch/kunst-im-foyer

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