„Wie ein Augenpaar leuchten die beiden Monitore in den Raum. Zu sehen ist zeitverschoben das gleiche Videoband, das das Sehen und die Wahrnehmung mittels Bilder produzierender Maschinen – Kameras, Diaprojektoren, Videomonitoren – zum Thema macht. Das Licht des Diaprojektors schwenkt durch einen dunklen, scheinbar engen, verstellten Raum, einer eigentlichen geheimnisvollen Camera obscura; man erkennt immer wieder einen Fernsehmonitor. Der Ausschnitt, der durch dieses schwenkende Licht sichtbar wird, zeigt dabei verschiedene weitere Ausschnitte und Formate: den Bildschirm als Bildformat etwa oder der Rahmen eines Fensters zur Aussenwelt, wo man, wiederum im Hintergrund, ein Fenster sieht. Zu den Videos, die jeweils unterschiedliche Momente des Films parallel vor Augen führen, ist ein Geräusch zu hören, das vom Ventilator eines Diaprojektors stammen könnte, und – durchaus ein wenig nervtötend – den maschinellen Charakter der Bilderproduktion untermauert. Diese in einer dichten Verschachtelung der Bildebenen tautologisch auf sich selbst verweisende Arbeit von Martina Weber thematisiert auf poetische Art das Sehen in Ausschnitten und das Herstellen von Bildern, ohne didaktisch zu sein“.
„The two monitors shine in the room like a pair of eyes. The same videotape is shown on both monitors, playing out of sync with one another, which makes seeing and perception, by means of image producing machines-like cameras, slide projections and video monitors, the subject of the work.The light of the slide projector swings through a dark, seemingly narrow, blocked space: a truly mysterious camera obscura. Time and again, one discerns a television monitor. As a result, the detail, which becomes visible through the panning of the light, shows further details and formats: the screen as projection surface, for example, or the frame of a window to the outside world, where, in turn, one sees another window in the background.“
Aargauer Kuratorium/Jurybericht Bildende Kunst/Auswahl 05. Verfasst von Nadine Olonetzky, externes Jurymitglied, freischaffende Kunstkritikerin. Translation: Rachel Lumsden