Auch Martina Webers neueste Arbeit «Projektion.2006» nimmt die Idee der Raum-Zeit-Verdichtung auf. Wieder arbeitete sie mit einzelnen, sich langsam überblendenden Fotobildern. Im Atelier stellte sie ein Stativ mit einem Spiegel hin, darin spiegeln sich verschiedene Motive – Bilder, die sie nun wieder fotografiert und übereinander legt. Dadurch entsteht eine ganz eigentümliche Fantasiewelt, die nichts mehr mit unserem „normalen“ Raum- und Zeitempfinden zu tun hat.
Condensing time and space – also Martina Weber’s most recent work «Projektion.2006» takes up this idea. Again she worked with single photographs cross-fading into each other. She put a tripod onto which she had mounted a mirror in her studio. Different motifs are reflected in this mirror, which she photographs and then superimposes. This results in a quite particular world, imaginary and fantastic looking, very much removed from the way we normally perceive time and space.
„Elastic Time“, 2. März – 6. Mai 2007, Eva Baumann, Christian Denzler, Ingo Giezendanner, Pia Gisler, San Keller, Angelo Lüdin, Labor, Irene Maag, Nils Nova, Hildegard Spielhofer, Beat Streuli, Kris Vleeschouwer, Martina Weber. kuratiert von Sylvia Rüttimann, Direktorin ad interim Haus für Kunst Uri. Text: Sylvia Rüttimann
„Einen subtilen Umgang mit der Zeit lässt Martina Weber (1975 in Basel geboren) in ihren beiden Videoarbeiten erkennen, die nicht nur jede Zeit aufheben, sondern auch das Bild in Ueberlagerungen und Reflexionen zur irrealen Vorstellung umformen, über dessen Wirklichkeitsbezug keinerlei Klarheit mehr herrscht: Was ist Spiegelung, was Vortäuschung oder Abbild?“
Urs Bugmann, Haus für Kunst Uri. Kunst bewahrt und verformt die Zeit, Neue Luzerner Zeitung vom 2. März 2007